Moderate Erholung des Welthandels erwartet
Autor: Thomas Wandler
Datum: 16.10.2024
Asien dominiert, Europa kämpft mit Schwächen im Export
In ihrem jüngsten Bericht prognostiziert die Welthandelsorganisation (WTO) eine allmähliche Erholung des globalen Handels. Diese positive Entwicklung des Welthandels läuft nach Ansicht der WTO trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Grundsätzlich bestätigt die WTO in ihrem Oktober-Update ihres „Global Trade Outlook and Statistics“ ihre Prognose vom April dieses Jahres.
Laut dem aktuellen Bericht wird das globale Handelsvolumen im Jahr 2024 voraussichtlich um 2,7 Prozent steigen, leicht über der April-Prognose von 2,6 Prozent. Für 2025 wurde die Wachstumsprognose jedoch von 3,3 Prozent auf 3,0 Prozent gesenkt.
Regional unterschiedliche Entwicklung
Auffällig erscheinen besonders regionale Unterschiede: Während Asien durch stärkere Exporte, vor allem aus China, Indien und Vietnam, das weltweite Exportwachstum anführt, schwächelt Europa. Rückgänge in der Automobil- und Chemieindustrie, insbesondere in Deutschland, belasten den europäischen Handel. Nordamerika bleibt hingegen stabil und trägt positiv zum globalen Importwachstum bei.
Obwohl sich die Inflation in den Industrieländern abschwächt und erste Zinssenkungen die Nachfrage stützen, belasten politische Unsicherheiten, wie der Konflikt im Nahen Osten, die Handelsströme. Zudem zeigt sich ein Trend zur regionalen Fragmentierung des Handels.
Insbesondere zwischen politisch gleichgesinnten Volkswirtschaften wird nach Ansicht der WTO zunehmend Handel abgewickelt. Dies ist laut der WTO eine Entwicklung, die sich nach dem Ukraine-Krieg beschleunigt hat.
Die Aussichten für den Dienstleistungshandel werden von der WTO weiterhin positiver bewertet als diejenigen für den Handel physischer Produkte.
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