Handtmann investiert 25 Mio. Euro in Neubau
Autor: Christian Fischer
Datum: 17.12.2015
Die Gießerei will den Standort Biberach für Magnesium optimieren

Neubau Handtmann GmbH
Magnesium als Material
Magnesium steht bei Herstellern zunehmend hoch im Kurs. Auf Grund der niedrigen Dichte von Magnesium greifen Automobilhersteller gerne auf das Material zurück, um das Gewicht der Autos und damit sowohl den Kraftstoffverbrauch als auch die daraus folgenden Schadstoffemissionen zu verringern. Weiterhin liegt der Schmelzbereich von Magnesium energiesparend niedriger als der von beispielsweise Aluminiumlegierungen. Darüber hinaus überzeugen Magnesiumlegierungen durch eine hohe Dämpfung und daraus resultierenden Verbesserungen bezüglich der Vibration und Geräuschemission bei Schwingungsbelastungen.
Allerdings herrscht bei Magnesium Brandgefahr, wenn die Magnesiumschmelze mit Luft in Berührung kommt. Entsteht ein sogenannter Magnesiumbrand, muss dieser schnell gelöscht werden, da andernfalls hohe Temperaturen und Folgeschäden entstehen können. Umso wichtiger sind hoch qualifizierte Mitarbeiter und angemessene Sicherheitsmaßnahmen vor Ort, welche im Notfall schnell einsetzbar sind. Auch dafür hat die Handtmann GmbH gesorgt, indem der Gießprozess beispielsweise nur bei Schutzgasatmosphäre stattfinden darf. Erschwerend kommt beim Bau hinzu, dass die Gebäude aus speziellem hitzebeständigem Beton errichtet werden müssen, was die übliche Stahlbauweise verhindert. Doch während das serienmäßige Vergießen von Magnesium vorher überhaupt nicht möglich war, kann dies jetzt ohne Probleme passieren. Da das Gießen die allgemeine Produktion gefährdete, war der nun angegangene Neubau also obligatorisch. Ab Mitte 2016 kann Magnesium dann problemlos verarbeitet werden.
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